Stefan Scharnagl vom BdS zu Gast bei „Proske unterhält sich“

Zum zweiten Mal hat Uli Proske zum Gespräch eingeladen. Und dieses Mal war Stefan Scharnagl zu Besuch, um sich mit dem Bürgermeisterkandidaten über die Belange der Ebersberger Unternehmen auszutauschen. Der neue Vorsitzende des Bundes der Selbstständigen Ebersberg (BdS), Scharnagl, schilderte in lebendigen und persönlichen Worten seinen Werdegang: Seine Eltern hatten früher ein Eisenwarengeschäft in Ebersberg, das sich dann nicht mehr rentierte und geschlossen wurde. Er selbst hatte sich nicht für den Einzelhandel entschieden, sondern seinen beruflichen Werdegang mit einer Banklehre gestartet. Später arbeitete er in der IT-Beratung. Seit 17 Jahren ist er als Unternehmensberater in Ebersberg selbständig tätig. Er berät mittelständische Unternehmen beim Wachstum sowie Schulen und Kommunen bei der Digitalisierung.

Bund des Selbstständigen in Ebersberg

Stefan Scharnagl erläuterte die Aufgaben des BdS als Dachverband bayerischer Unternehmen, als Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Rechtsberatung und als Werbering und Selbsthilfegruppe für Unternehmer. Ihm persönlich sei es besonders wichtig, eine Plattform zu schaffen, bei der Unternehmer quer durch alle Branchen eingebunden seien. Mit ihrem Engagement beim Christkindlmarkt, beim Krippenweg, beim Stadtdialog und dem digitalen Stadt- und Einkaufsführer als Projekt tragen laut Scharnagl die Unternehmer dazu bei, Ebersberg zu einem lebendigen Ort zu machen.

Gründerzentrum für Ebersberg

Aus dem Publikum kamen zahlreiche Fragen und es folgte eine recht lebhafte Diskussion über eine moderne Arbeitswelt, über Vernetzung, Homearbeitsplätze und die kommunale Zusammenarbeit von Verwaltung und Unternehmen. Nicht zuletzt wurden die Möglichkeiten erörtert, wie ein Gründerzentrum und ein „Coworking Space“ zu verwirklichen wären, bei dem Arbeitsplätze und Infrastruktur (Netzwerk, Drucker, Scanner, Fax, Telefon, Beamer, Besprechungsräume) für Startups und auch große Unternehmen (als dezentralen Arbeitsplätze) zur Verfügung stehen. Genannt wurden als Modelle das Stellwerk 18 in Rosenheim und der Makerspace in Garching. Ebersberg könne, so der Tenor, moderner werden, indem mit einem Gründerzentrum Raum für Ideen und innovative Leute geschaffen und gleichzeitig Agilität gefördert werde.

Ebersbergs Marktplatz und der Einzelhandel

Ein weiterer Themenschwerpukt war die Entwicklung des Marktplatzes mit seiner Einkaufssituation: Das Einkaufsverhalten der Bürger (sprich die Tendenz, immer mehr online zu kaufen) hat zu dem geführt, was heute den Marktplatz ausmacht. Er ist nicht mehr das Zentrum des Einzelhandels. Aber seine Bedeutung als Stadtzentrum habe er nach wie vor, sagt Stefan Scharnagl. Es stelle sich also die Frage, wie man ihn künftig getalten könne. Als Beispiel einer Ortsentwicklung wurde Dingolfing genannt, wo Künstler das Stadtleben mitgestalten können.

Verkehrsanbindung zu den Gewerbebetrieben

Proske sprach zuletzt noch das Thema „öffentlicher Nahverkehr“ an. Er und Scharnagl befürworten eine stärkere Anbindung des Industriegebiets an den Bahnhof, den Einsatz kleiner Busse und häufigere Fahrten.

Mit seinem Schlusswort beendete Uli Proske den kurzweiligen Gesprächsabend und  warf noch einen Blick auf seine persönlichen Vorhaben für Ebersberg: Hallenbad und Feuerwehr sanieren und auch andere Projekte machen gesunde Gewerbeeinnahmen notwendig. Seine Ziele für den Standort Ebersberg: Coworking Spaces schaffen, Gewerbe fördern, Wohnraum schaffen und ein gutes Gleichgewicht an Geldeinnahmen und -ausgaben finden.

 

Claudia Lichte