
Die Gesundheitsreform und die Zukunft der Kreisklinik
Die PowerPointPräsentation:
Gesundheitsreform und die Zukunft der Kreisklinik Ebersberg (PDF)
Die wichtigsten Wortbeiträge:
„Die Klinik wurde 2001 in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt, Träger ist der Landkreis. Wir waren damals im Kreis überwiegend der Meinung, dass die Klinik nicht privatisiert wird.“ (Elisabeth Platzer)
„Die Defizite der Klinik: 2022 – zwei Mio. Euro, 2023 – 8,8 Mio. und 2024 – 10 Mio. Euro. Sie müssen laut Satzung vom Landkreis jeweils nach 5 Jahren ausgeglichen werden, wenn sie nicht vorher durch Gewinne ausgeglichen werden konnten.“ (Elisabeth Platzer).
„2027 müssen wir das erste Defizit aus dem Haushalt des Kreises ausgleichen. Für den Kreis heißt das: irgendwo sparen, eine höhere Kreisumlage oder Schulden machen.“ (Elisabeth Platzer)
„Wenn es so weitergeht, laufen wir in eine erhebliche Verschuldung.“ (Elisabeth Platzer)
„Warum machen wir heute 10 Mio. Defizit? Die Krankenhäuser werden nach einem Vergütungssystem bezahlt, entscheidend sind die Fallzahlen und der Schweregrad der Erkrankung. Seit 2022 funktioniert das nicht mehr. Der Bäcker kann den Preis für die Semmel selbst festlegen, das ist seine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Diese Entscheidung können wir nicht treffen. Der Satz zur Vergütung wird von der Bundesregierung bestimmt. 2022 gab es Steigerungen der Energiekosten, der Sachkosten und eine Steigerung der Tarifkosten des Öffentlichen Dienstes eine allgemeine Inflation.“ (Stefan Huber)
„Bei Personalkosten von 60 Mio Euro bedeuten 10 Prozent Lohnsteigerung, die wir in den letzten Jahren hatten, 6 Mio Euro.“ (Stefan Huber)
„Wenn man alles zusammenrechnet, bräuchte es 11 Prozent mehr Erlöse.“ (Stefan Huber)
„Wir haben derzeit im Jahr 50.000 Patientenkontakte, davon sind 15.000 stationäre Fälle. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, bräuchte ich 2.500 Patienten mehr. Betten hätten wir genug und Personal auch.“ (Stefan Huber)
„Die Soforthilfe für das Klinikum Ebersberg München Ost sieht vor, dass wir im November und Dezember 2025 eine Betrag von 340.000 Euro bekommen. Das ist nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein. “ (Stefan Huber)
„Was wir bräuchten, ist eine adäquate Vergütung und die exisitert nicht.“ (Stefan Huber)
„Wir haben in Deutschland zuviele Krankenhäuser.“ (Stefan Huber)
„Das Fallpauschalsystem wird aktuell nicht verändert. Das neue System der Vorhaltevergütung, das 2027, 2028 eingeführt werden soll, ist immer noch auf einer Basis von Fällen aufgebaut.“ (Stefan Huber)
„Den Kliniken, die eine Notfallaufnahme betreiben, müsste man pauschal mehr Geld geben. Dafür gibts am Anfang des Jahres zwar eine Vorhaltepauschale, am Ende des Jahres gibts Geld für die Anzahl der Fälle. Wir bekommen für einen Notfall in der Regel 35 Euro. Das muss man sich mal vorstellen. Davon müssen wir wegkommen.“ (Stefan Huber)
„Was die Qualitätskriterien der Krankenhausreform betrifft, stehen wir gut da. Alle Leistungsgruppen die wir erbringen wollen erfüllen wir aktuell voll und ganz.“ (Stefan Huber)
„Der Freistaat Bayern ist zuständig für die Krankenhausplanung.“ (Stefan Huber)
Links zum Thema
- www.bundes-klinik-atlas.de
- www.bundes-klinik-atlas.de: Kliniksuche Ebersberg
- www.bundesgesundheitsministerium.de: Krankenhausreform
- www.deutschlandfunk.de: Krankenhausreform
- www.aerzteblatt.de: Deutsches Gesundheitssystem, hohe Kosten, durchschnittliche Ergebnisse
- www.sueddeutsche.de: Deutsches Gesundheitswesen, extrem teuer und doch nur Mittelmaß
Fragen und Antworten
Die Frage: „Ältere Menschen sind häufiger krank und Ebersberg wächst ja auch?“
Die Antwort: „Ja, Sie haben recht. Der Landkreis Ebersberg ist der bundesweit am schnellsten wachsende Landkreis. Bis 2040 können wir mit 8 Prozent Fallzahlsteigerung rechnen, das sind aber noch nicht die 2.500 zusätzlichen Patienten, die wir bräuchten.“ (Huber)