SPD Sonntagsspaziergang

Gewerbe, Gewerbe, Gewerbe

Zum 8. Spaziergang mit Uli Proske fanden sich über 40 Personen am Parkplatz des Waldsportparks zusammen. Der SPD-Bürgermeisterkandidat erläuterte die Entwicklungen des Gewerbes in der Stadt Ebersberg der letzten Jahre: Hier sei vieles im Wandel, die Firma Kuhn ist nach Hohenlinden gezogen, IAC, die mit Entwicklung, Test und Bau in Ebersberg tätig sind, benötigen neue Büroflächen. Die Firma Mach hat 7000 m2 Gewerbegebiet in Grafing gekauft und wird Ebersberg verlassen. Uli Proske glaubt, durch etwas aktivere Bemühungen der Stadt hätte man das Unternehmen vielleicht in Ebersberg halten können.

Der Umgang mit Leerstand in Gewerbebauten

Weiter ging es zur nächsten Station im Ebersberger Gewerbegebiet am Forst: Die Firma Pfuhl hat nur noch drei Mitarbeiter und wird zum Jahresende den Betrieb einstellen. Die firmeigenen Hallen stehen leer, darin befinden sich nur Schwerlastgeräte, die schwer zu vermitteln sind. Es gibt im Gebäude zwei Einliegerwohnungen, allerdings schlecht isoliert und nach alten Baustandards errichtet.

Am nöordöstlichen Rand des Gewerbegebiets, neben dem Tierheim, sind auf dem Flächennutzungsplan weitere 112.000 m2 für Gewerbe vorgesehen, Aldi hat sich davon bereits 16.000 m2 gesichert. Proske hält es für sinnvoll und wichtig, bereits bebaute Flächen zu optimieren, bevor neue versiegelt werden, es gebe bereits viel Leerstand im Gewerbegebiet. Miteinander reden sei also das Motto.

Neubau der Spedition Reischl

Zum Abschluss führte noch Christine Reischl durch die neuen Hallen der Spedition Reischl und gab einen Einblick in Lagerung und Logistik ihres Unternehmens. Im Keller wurde eine große Lagerhalle von 6 m Höhe gebaut, wo 2 Container übereinander gelagert werden können. 1000 m2 pro Lager, trennbar durch 2 Feuerschutztüren, ein sehr großer Aufzug, in den auch ein Lastwagen fahren kann. Reischl erläuterte, dass sie die maximal zulässige Höhe des Gebäudes genutzt haben und zusätzlich noch in die Tiefe gebaut hätten.

Eine große Halle dient als Regallager, hier werden Ersatzteile und kurzlebige Elektronikartikel gelagert, wie zum Beispiel Artikel, die in Asien gefertigt, zu Reischl geliefert, dort gelagert und bei Bedarf ausgeliefert werden.

Auf dem Gelände stehen außerdem Container die gemietet werden können. Diese Bereiche sind videoüberwacht und klimatisiert; So können Kunden, die für eine begrenzte Zeit im Ausland sind, ihre Möbel solange in einem Container dort einstellen. Andere Container sind gefüllt mit Aktenregalen.

Im Kellergeschoss steht der erste LKW der Fa. Reischl aus den 60ger Jahren, sehr schön restauriert und mit neuem blau-roten Anstrich.

Im 1. OG ging es durch weiträumige Hallen mit Büromöbeln, Elektro- und Krankenhausartikeln. Von hier aus werden im Umkreis bis Starnberg Krankenhäuser beliefert.

Initiativen für Ebersbergs Gewerbe

Uli Proske wünscht sich mehr Engagement der Stadt. Er will Initiativen und Gespräche mit Ebersbergs Unternehmen fördern, um das Gewerbe in Ebersberg zu halten; nicht nur wegen der wichtigen Steuereinnahmen.

Da 55% der städtischen Stromkosten vom Gewerbe benötigt werden, unterstützt Proske das Konzept zentraler Nahwärme für das Gewerbegebiet.

In den nahen Wohngebieten klagen Anwohner über Probleme mit Parkplätzen. TÜV-Besucher oder Besuchern der Autostadt würden häufig Parkplätze besetzen. Auch darum wird man sich in Zukunft kümmern müssen.

Weiterlesen: Proske unterhält sich mit Stefan Scharnagl (Bund der Selbstständigen)

Claudia Lichte