PR von Claudia Lichte

SPD-Sonntagsspaziergang

Rund um den Marienplatz

Der zweite Spaziergang durch Ebersberg, zu dem Bürgermeisterkandidat Ulrich Proske eingeladen hatte, lockte trotz winterlicher Temperaturen wieder mehr als 70 Teilnehmer zum Treffpunkt am Marienplatz. Die SPD-Stadträte Christoph Münch und Hans Mühlfenzl sprangen für den kurzfristig erkrankten Proske ein und erläuterten die Pläne zur Neugestaltung des Marienplatzes im Stil eines großen, an eine italienische Piazza anmutenden Marktplatzes nach Plänen des Architekturbüros Molenaar aus Gräfelfing. Hans Mühlfenzl wies darauf hin, dass die Staatsstraße 2080 wohl auf lange Sicht am Marienplatz vorbeiführen wird. Auch werde man den LKW-Verkehr nicht vollständig aus der Stadt verbannen können. Für Pläne, den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren (auch den hausgemachten), wird nach Aussagen von Christoph Münch und Maria Weininger die SPD künftig konsequent eintreten. MdL Doris Rauscher regte eine Verkehrszählung an und sieht Allianzen mit umliegenden Gemeinden und überregionale Verkehrsplanung als konstruktiven Lösungsansatz.

Platz der Ehrenamtlichen

Weiter ging es zum Platz der Ehrenamtlichen, wo die Beteiligten gemeinsam Überlegungen anstellten, wie man diesen etwas karg wirkenden Platz besser nutzen könnte. Doris Rauscher sprach sich für einen Ideenwettbewerb aus, um Nutzungsmöglichkeiten und Gestaltungsvorschläge zu sammeln. Die anwesenden Personen hatten jedenfalls schon zahlreiche Anregungen: Aktionen des Verschönerungsvereins, die bessere Integration des Weihnachtsmarktes, Pflanzentauschbörsen, Begrünung etwa durch rankenden Wein, Wasserspiele für Kinder.

Klosterbauhof

Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten hier konträr über die Parksituation im Hof und über eine autofreie Nutzung des Platzes. Die überwiegende Mehrheit war allerdings der Meinung, auf dem Platz keinesfalls mehr Parkfläche zuzulassen. Richard Ranner wies darauf hin, dass es in einer von Verkehr dominierten Stadt ruhige Zonen geben müsse. Eltern begrüßten vor allem, dass man hier sorglos die Kinder laufen lassen könne.

Ebersberger Bahnhof

Am Bahnhofsgebäude erläuterte Stadtrat Christoph Münch die Wünsche, dieses Gebäude von der Bahn zu kaufen. Dann könne man sich neue Nutzungsmöglichkeiten vorstellen, wie zum Beispiel eine Fahrradreparaturwerkstatt, eine sichere Radaufbewahrung, evt. mit reservierbaren Plätzen, ein Mini-Café oder ein Aufenthaltsraum.

Amtgerichtskreuzung

An der Kreuzung vor dem Amtsgericht ging es um die noch immer schwierige Verkehrsführung. Vor allem das Einfädeln von der Rosenheim Straße sei für Radfahrer sehr gefährlich, beklagten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Spaziergang. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, liegen Entscheidungen beim staatlichen Bauamt Rosenheim. Stadtrat Hans Mühlfenzl zeigte mit Blick in die Zukunft auf, dass im Süden Ebersbergs weitere Baugebiete entstehen und dies die Situation an dieser Kreuzung noch verschärfen könnten. Als mögliche Lösungsansätze wurden Kreisel-, Ampel- oder Einbahnstraßenregelungen angesprochen. Vorstöße der SPD fanden im Stadtrat bisher keine Mehrheit. Christoph Münch mahnte, Radfahrer im Kreisel nicht zu benachteiligen.

Schloss und ehemaliges Brauereigelände

Die Besichtigung der ehemaligen Ebersberger Brauerei, mit einem kleinen Einblick in Ebersbergs Geschichte, rundete den interessanten Spaziergang ab. Gerd Otter erzählte, wie sein Urgroßvater die landwirschaftlichen Güter und die Brauerei gekauft und betrieben habe und zum größten Arbeitgeber seiner Zeit in Ebersberg wurde. 1974 wurde dann der Brauereibetrieb eingestellt, da größere Sanierungen nötig gewesen wären Die heutigen Besitzer haben sich viel mit alten Handwerkstechniken und Verputztechniken beschäftigt; alle Sanierungen müssten allerdings mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt werden. Otter sprach von Plänen für eine Tiefgarage für Angestellte des Finanzamtes, die von Norden her von der Weinleite aus erschlossen werden müsse. Nach Osten weisende Teile der Brauerei sollen nach Absprachen mit dem Denkmalamt abgerissen werden. Das Gelände wird dann dreigeschössig überbaut. Die Familie Otter plant zum Marktplatz hin einen Ausbau und Betrieb als Gastro-Brauerei. Pläne, dass das Finanzamt den Standort im Schloss aufgeben wolle, konnte Otter nicht bestätigen.

Claudia Lichte