Sonntagsspaziergang

Umgehungsstraße im Osten Ebersbergs

Der 5. Spaziergang mit SPD-Bürgermeisterkandidat Uli Proske widmete sich dem Thema Verkehr bzw. der Umgehungsstraße im Ebersberg Osten als Variante 5fDP, die längste und in größtem Abstand zu Ebersberg verlaufende Variante.

Knapp 60 Teilnehmer*innen nahmen an der Wanderung durch die sehr schöne und ursprüngliche Landschaft Ebersbergs teil. Begleitet wurde die Gruppe durch Max Gaißmaier. Der Landwirt erläuterte den Standpunkt der Schutzgemeinschaft Ost (SGEBEO). Ihm sei bewusst, dass Ebersberg Verkehrsprobleme habe. Die Straße aber hätte gravierende Konsequenzen für die Landschaft, für den Artenschutz und für die Existenz derer, die heute hier eine Landwirtschaft betreiben. Für die Bauarbeiten müsse eine Schneise von bis zu 30 Metern geschlagen werden, alleine mit der Straße sei es auch nicht getan, begleitend entstünden Rückhaltebecken, Entwässerungskanäle, Auffahrten und Überbrückungen. Ein Problem seien auch die zu überwindenden Höhenunterschiede von der sehr viel tieferen B304 bis zum Bergrücken bei Mailing. SPD-Stadtrat Christoph Münch informierte die Zuhörer über den Flächenverbrauch beim Straßenbau; selbst für die kleinste Variante müssten 14,8 ha Grund versiegelt werden, das entspricht der Fläche von Reischl und Aldi im Gewerbegebiet.

Von Aufwand und Nutzen

Die massiven Erdbewegungen für eine 13 Meter breite Umgehungsstraße, die in möglichst gerader Linie und gleichförmiger Steigung, in zwanzig, vielleicht in dreißig Jahren innerorts eine Verkehrserleichterung schaffen soll, brachten die Gruppe der Spaziergänger durchaus zum Nachdenken und zum Diskutieren. Ist das die richtige Lösung? Kann man mit dieser Umgehungsstraße überhaupt eine wesentliche Entlastung in Ebersberg erzielen? Was weiß man denn eigentlich genau über die innerörtlichen Verkehrsflüsse? Lohnt sich dieser massive Eingriff in Landschaft und Natur? Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2008 immerhin hatte keine Variante der Umgehungsstraße befürwortet.

Uli Proske sieht die Landschaft im Osten Ebersbergs als wichtiges Erholungs- und Ausflugsziel für Ebersberger; die Weiherkette im Westen der Stadt sei als Ausflugsziel sehr überlaufen. Straßenbaumaßnahmen – ob Tunnel oder Straßenführung – sollten vor allem die Interessen der Ebersberger berücksichtigen und nicht nur die Interessen des vorbeifahrenden Verkehrs. Er plädiert für eine überregionale Verkehrsentlastung und sieht eine sinnvolle und auch mittelfristige Lösung in einer großräumigen Verkehrsführung über Albaching, von der übrigens mehrere Gemeinden profitieren könnten.

Claudia Lichte